Als das Eis brach

Dieser Roman spielt im Jahr 1757 vor dem Hintergrund des englisch-französischen Konflikts um die Nordamerikanischen Kolonien.

Beim Versuch, das von englischen Truppen bedrohte französische Fort Duquesne am oberen Ohio durch Nachschub von den französischen Forts am St. Lorenzstrom zu entsetzen, verlieren der Truppführer Axel Grigot und seine kleine Mannschaft den Anschluss an das französische Entsatzheer.

Sie müssen sich alleine quer durch die verschneite kanadische Wildnis schlagen, bedroht von raublustigen Indianerstämmen, einem unerbittlichen Winter, einer lebensfeindlichen Schlucht und vor allem bedroht von ihren eigenen Schwächen, Rivalitäten und Machtkämpfen.

Es ist eine archaische Versuchsanordnung, bei welcher der Titel „Als das Eis brach...“ sowohl für das Naturereignis steht, das die Männer erst in ihre Lage gebracht hat, als auch sinnbildlich für die zerbrechlichen Konventionen, die den zivilisierten Menschen vom Raubtier unterscheiden.

Letztlich ist der wochenlange, entbehrungsreiche Marsch durch frostige Schluchten und tief verschneite Wälder nicht nur ein Kampf ums Überleben, sondern auch ein Kampf um die Wahrung von Menschenwürde, Achtung und Zivilisation.

Der Ausgang des englisch- französischen Konflikts macht allerdings am Ende frappierend deutlich, wie klein, unbedeutend und irrelevant all die individuellen Schicksale sind. 

So geht es los ...

Als das Eis brach, war alles zu spät. Menschen, Tiere, Schlitten, Geräte, Waffen, Lebensmittel, alles wurde im ohrenbetäubenden Bersten zersprengt, durcheinandergeworfen und gnadenlos versenkt. Die Eisschollen barsten wie riesige Glasscheiben, auf die jemand Felsklötze schmettert. Ein Zischen und Gurgeln unter den Füßen, dann ein Knall nach dem anderen, als hätte jemand mit einer Peitsche die Luft in zwei Teile zerschnitten.

Axel Grigot rettet sich mit einem Sprung auf jenen Teil des Eises, der noch hielt. Er hatte mit seinem kleinen Trupp die Spitze des Zuges gebildet. Hinter ihm sank der Schlitten ein, das Hundegespann, ineinander verheddert und verkeilt, geriet unter eine zwanzig Fuß breite Eisscholle, die sich aus den kalten Fluten hochgehoben und einmal um die eigene Achse gewendet hatte. Sie erschlug sechs Hunde und Rubiaux, den Schlittenführer. Der siebte Hund, der Anführer des Rudels, strampelte und japste in den kalten Wellen verzweifelt um sein Leben. Er hing im Geschirr, das ihn würgte und zerrte und unerbittlich in die Tiefe zog. Grigot, dieser Tausendsassa, dieser Überlebenskünstler, dieser kaltblütige Waldläufer, eben selbst erst dem Tod von der Schippe gesprungen, warf sich bäuchlings auf die Eiskante, die sich bedenklich unter den Wasserspiegel senkte, und befreite Le Loup, wie sie den Leithund nannten, mit wenigen präzisen Schnitten. Und während um ihn herum das Chaos wütete und nahezu 150 Mann einen Kampf um Leben und Tod führten, zog Grigot mit seinen Ochsenkräften den jaulenden und japsenden Loup aus dem eiskalten Wasser.

Der See schien zu kochen. Entlang der auf fast eine Meile auseinandergezogenen Marschkolonne hatte ein wild gezackter Riss das Eis gespalten und in viele einzelne Bruchstücke auseinandergerissen. Und noch immer sirrte und zischte es im Eis, und der Riss pflanzte sich fort, weiter über den See, jagte wie ein gefangener Blitz durch die Eisschicht und riss sie entzwei.

249 Seiten, 17,90 €, erschienen 2012 bei Epee-Edition, Kehl, ISBN 978-3-943288-09-4

Was ich so schrieb ...

... und was bisher kein Verlag haben wollte:

Kinder- und Jugendbücher:

"Von Finsterland nach Zappendustrien"  (Fantasy)

"Der Schatz des Lords" (Abenteuer, Piraten)

"Freund oder Feind" und "Begegnung mit den Bleichgesichtern" (zweibändige Indianererzählung aus Nordkanada)

Science-Fiction:

"Der Gletschermann"

"Schwarzwald-Expedtion"

Historische Romane:

"Die Neue Welt", "Bis zum Südmeeer", "Das Reich der Mexica" (Drei von fünf Bänden einer Eroberungssaga - Siehe "Projekte")

"Recht und Gesetz" (ein klassischer Westernroman)